Eine Eiche für einen Müller
Bildergeschichte von Siegfried Kümmel
Ein Eichbaum, dreißig Meter hoch, der Stamm prächtig und dick,
in seiner Krone stimmt was nicht, welch großes Missgeschick.
Ein Baum ist krank, er steht im Wald, muss aus dem Leben scheiden,
Damit sein Holz stets weiterlebt, das wird die Kunst entscheiden.
Diese Eiche aus dem Wald, vor dem die Ostsee braust,
für einen Müller, sieh mal an, der im Odenwald bald haust.
Vor einer Mühle soll er stehen, dort als ein schmucker Mann,
damit das Korn durch seine Arbeit zu Mehl schnell werden kann.
Im Forst von Ribnitz hörte man, den Klang der Motorsägen,
den Auserwählten für die Kunst, den wollt man nun umlegen.
Ein Baum, ein Mann, ein Sägeschnitt, ganz flott lief das Gerät,
die Späne flogen mit dem Wind, wie hurtig das doch geht.
Ganz langsam fiel der Eichbaum um, Geräusche nun im Wald,
es knackt, es berstet und es rumst, der Fall ganz ohne Halt.
Der Länge nach liegt nun der Baum, mit seinem Stolz im Wald,
der Künstler sprach sofort mit ihm: "Du wirst sehr schön sein - bald"!
Befreit von Ästen, aufgeteilt, der Stamm für den Transport,
der Baum bleibt nicht im Walde liegen, denn er verlässt schon bald den Ort.
Gerückt in Teilen aus dem Wald, Stück um Stück geht's fort,
Versammelt liegt, was Kunst soll werden, am Übergabeort.
Hier aufgeladen, transportiert, der Stamm vom Walde fort,
wird er gefahren, gar nicht weit, bis zum Gestaltungsort.
Dort wird er wieder abgeladen, gelegt auf Position,
der Künstler schaut den Stamm sich an und sieht den Müller schon.
Nun frisch ans Werk, Anfang, Beginn, der Anschnitt ist geschehen,
wo oben und wo unten ist, das ist bereits zu sehen.
Die Länge wird nun aufgeteilt und das von Kopf bis Fuß,
vorn und hinten festgelegt, Gestaltung ein Genuss
Der Stamm gedreht, mal hin, mal her, an Bekleidung ist zu denken,
die Zipfelmütze hoch vom Kopf ist bis zur Brust zu lenken.
Das Hemd, die Weste und der Schal, sind nun Verschönerung,
ein Müller für den Odenwald, nicht zu alt, noch jung.
Die Arme bis zur Schürze gehen, im Händchen noch was drin,
ein Löffel für das schöne Korn, ein Maß für den Gewinn.
Die Hose klar, lang soll sie sein und Holzschuh an den Füßen,
schon fertig ist ein schicker Müller und der lässt alle grüßen.
Aufgestellt mit einem Kran schaut er nun aus der Höh
und wär kein Wald vor weitem Blick, so sähe er die See.
Vier Meter siebzig ist er hoch und schaut so in die Ferne,
des nachts betrachtet er sich hier, den Mond und viele Sterne.
Zu seinen Füßen Säcke stehen, für Mehl und auch für Korn
und Ähren deuten darauf hin, ein schönes Bild von vorn.
So wartet nun der Müllersmann auf die Reise zu der Mühle,
damit er dort bald mahlen kann mit dem Antrieb nass und kühle.
In Folge der Bildergeschichte beginnt die Reise in den Odenwald.
(voraussichtlich März 2017)
Siegfried Kümmel
C 2016
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