Ihr Bürgerbote
– kleine Geschichten von
der Ostsee.
Fortsetzung
der Sonderausgabe 002
Die
Dame aus Dorfkirch erschien, nachdem sie sich den Bauch in einer örtlichen
Gaststätte so richtig voll geschlagen hatte,
tatsächlich, gut gelaunt und frohen Mutes, in der doch großen
Runde versammelter Mitglieder einer kleinen Ortspartei in einer Bädergemeinde
an der schönen Ostsee. Ihren
Bericht, den sie beabsichtigte zu halten, musste sie gut vorbereitet
haben. So konnte sie mit einer Menge von Worten über viele Einzelheiten
aus der Arbeit der Zielperson aus der grauen Vorzeit berichten. Die
Berichterstatterin aber konnte ihre Begeisterung über den Einsatz der in
ihrem Vortrag erwähnten Person, über die sie berichtete, nicht völlig
unterdrücken und so plauderte sie über die schönsten Zeiten, sprach über
die guten Leistungen und erzählte über die hervorragenden und familiären
Kontakte, die sie mit der damaligen Lebensgemeinschaft, der Lebensgefährtin
und der Kinder einschließlich der in ihrem Vortrag erfassten Person doch
gehabt hatte. Sie konnte sich auch daran erinnern, dass eines
guten Tages die so gute Stimmung umgeschlagen und es plötzlich mit dem
schönen Leben vorbei war. Graue Wolken hatten über die Region
gemeinschaftlicher Leistungen den Himmel verdunkelt und es war von heute
auf morgen mit dem heiklen Sonnenschein vorbei. Was
hatte sich die große Dame aus Dorfkirch denn da zurecht gelegt? Hatte sie
im Laufe der vielen vergangenen Jahre wichtiges vergessen?
Manipulierte sie jetzt und lenkte von den tatsächlichen
Geschehnissen ihres persönlichen Profitdenkens ab? Die
Geschichte dieser Zeit brachte dann doch noch einiges an das Licht, und
zur Ergänzung des Berichtes der Dame aus Dorfkirch wurden einige tatsächliche
Geschehnisse bekannt. Da
soll es doch einen örtlichen und sehr aktiven Verein gegeben haben, für
den die Berichtserstatterin und die in ihrem Vortrag erfasste Person
inklusiv Lebensgefährtin aktiv tätig gewesen sein sollen. Der Verein
soll gemeinnützig tätig
gewesen sein und soll, von dem Teil der Gemeinnützigkeit getrennt, einen
Betrieb mit wirtschaftlichen Einnahmen in nicht geringer Höhe, nämlich
einen Campingplatz betrieben haben. Viel
Geld also, für das man schon einige Arbeitsplätze vor Ort und für den
erforderlichen Service aus der Mitgliedschaft des Verein bereitstellen
konnte. Wer
da aber gedacht haben sollte, das diese gute Lösung von Dauer ward, der
irrte kräftig. Die
Berichterstatterin soll schon dafür gesorgt haben, dass die Geschäfte
mit den großen Einnahmen in ihren Familienbesitz gekommen sein sollen.
Der Verein soll dann aufgelöst und die große Dame soll sogar Besitzer
und Betreiber des ehemaligen Vereins-Campingplatzes geworden sein. Diesen soll sie, wenn sie unternehmerisch nicht gestorben ist, noch in der heutigen Zeit betreiben. Ihr Bürgerbote
– Sonderausgabe 003 – Entwurf 13.11.2010 --
C2010 Siegfried Kümmels kleine Geschichten
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