Ihr
Bürgerbote –
kleine Geschichten von der Ostsee. Der
Rätselflug der Auftragsvergaben für zu erbringende Leistungen an
Handwerksbetriebe schien für diese kleine Gemeinde unendlich lang und für
die ausführenden Betriebe auch sehr abenteuerlich geworden zu sein. Wie
in alten Zeiten fehlte einem großen Flieger nicht das Flugbenzin, sondern
schon eher das Wissen um die „Spielregeln“ einer Ausschreibung,
Submission und Auftragsvergabe nach VOB und die Kenntnis zur Einhaltung
von Auflagen aus Bescheiden zur Förderung bestimmter Maßnahmen. Das
windige Vorbringen und eine schlechte Vorbereitung der gemeindlichen
Angelegenheiten von nur einer Person, soll in der einen und anderen Sache
die Gemüter der Anwesenden in den Gremien des versammelten Geistes
erheblich erhitzt und es sollen z.B. bei den Sitzungen der „Rauchenden Köpfe“
die sauberen Informationen zu Sache völlig gefehlt haben. Da sollen die
Vertreter der Bürger dieser kleinen Gemeinde keine, doch wenn überhaupt,
nur wenig wichtige und nichts aussagende Unterlagen erhalten haben. Während
in anderen Kommunen bereits eine echte Demokratie nach Deutschem Recht zum
Wohle der Gemeinde und das ihrer Bürger betrieben wurde, so sollen hier
die Mitentscheidenden nicht ausreichend beteiligt und bei den
Vorbereitungen der einen oder anderen Sache nicht rechtzeitig oder sogar
diktatorisch erst gar nicht eingebunden worden sein. Die
„Messen“, so munkelte man im Orte, sollen doch schon längst wieder
gesungen worden sein. Klar
soll da nur das Wasser der blauen Ostsee und der Ton der an den Strand
schlagenden und im Ort des Geschehens gut hörbaren Wellen gewesen sein. Da
soll es doch, um vorerst nur ein grandioses Beispiel aus der Geschichte
vorzutragen, vor Zeiten einen Anlauf zu neuem Investitionen gegeben haben.
Das grobe Gerüst, was soll denn geschehen und was soll denn gemacht
werden, sollen die Ortsvertreter von ihrem selbständig denkenden und
alleinig handelnden Meister damals mit viel Mühen und in Streitgesprächen
in Erfahrung haben, nicht aber die versteckten Details über das
sogenannte „Eingemachte“ des Gedachten einer kleine Gruppe. Ab
einem bestimmten Zeitpunkt sollen sich da die erforderlichen Planungen völlig
selbstständig und ohne jedes zutun menschlicher Fachkenntnis entwickelt
haben, was dann dazu geführt haben soll, dass sich sogar die Mengen und
Massen alleinig berechneten. Das
so entstandene Zahlenwerk soll sich dann ohne jede Fremdeinwirkung sogar
in eine beschränkte Ausschreibung gebracht haben, was letztlich dazu geführt
haben soll, dass eine bestimmte Anzahl von auserwählten
Handwerksbetrieben, die das Glück gehabt haben sollen ihre entsprechenden
Angebote innerhalb einer ihnen aufgegeben Frist abgeben zu dürfen, ihre
Arbeits- und Leistungspreise auf vorgefertigten Unterlagen eingetragen und
auch vor Ablauf der Frist abgegeben haben sollen. Was
dann gefolgt sein soll, das soll das praktizieren einer Vergabetechnik der
besonderen Art gewesen sein. Erst eine feine Sortierung der auf die
erfolgte Ausschreibung eingegangenen Angebote, dann eine sogenannte
Submission im kleinen Kreis, dann ein Rätselflug mit dem Ende der Vergabe
von zu erbringender Leistung, dann eine Korrektur der Arbeitsinhalte zum
Plan und zur Durchführung auf der Grundlage der nicht zur Ermittlung von
Mengen und Massen vorliegenden Ausführungspläne. Auch
die Feinheiten im Hintergrund, die Förderung der Maßnahmen, die
Finanzierungen und der Geldfluss, sollen gänzlich aus dem Blickfeld der
mit der Geldausgabe befassten Personen verdrängt worden sein. Das
Einholen einer auferlegten und vorherigen Zustimmung zu den grandiosen
Ergebnissen der Ausschreibung und der ausgeführt rätselhaften Vergabe
vor dem Zuschlag von Aufträgen für die Ausführung an einen auserwählten
Betrieb bei den Förderern von Geld, soll einfach von den Überfliegern
vorliegender Unterlagen und Meldeformularen übersehen worden sein. Das
wieder etwas und so einfach aus den Händen geschüttelt ward, das soll
man bereits gute 15 Jahre früher schon einmal gelebt und auch genau so
gemacht haben. Ohne gute Vorbereitungen soll man da schon durchaus in der
Lage gewesen sein, einige doch wenig gut durchdachte und mit vielen Mängeln
behaftete Vorhaben bei späterer Suche nach verschwundenem Geld, nicht
fertiggestellt zu haben. Ihr
Bürgerbote – 20. Ausgabe (Forstsetzung der Geschichte aus - Ausgabe 16)
- Entwurf
-- C2010 Siegfried Kümmels kleine Geschichten
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