Ihr
Bürgerbote –
kleine Geschichten von der Ostsee. Eines
Tages war sie, so wie der Wind die weißen Wolken unter dem blauen Himmel
bewegt, als eine neue
Geschichte in den kleinen Ort gelangt. Für die Bürger und Gäste dieser
kleinen und direkt hinter den Dünen liegenden Gemeinde war das stetige
Rollen der an den Strand schlagenden Ostseewellen gut zu hören. So
konnten sie, wenn der Wind aus einer Richtung blasend und der
Himmelsrichtung treu, immer wieder etwas neues aus „Alten Zeiten“
durch ihn, ihren Wind, in Erfahrung bringen. So
soll es vor nicht allzu langer Zeit eine Sache gegeben haben, die zwar von
einer Person verursacht, doch von vielen anderen nicht verstanden, nicht
richtig gehört oder nicht klar gesehen ward. 13
Personen sollen da in einer Runde gesessen haben, die es sich allesamt
zugetraut haben sollen, das Geschehen in ihrer Gemeinde zu lenken und die
Probleme der Zeit selbst in ihre Hände zu nehmen. Eigentlich sollen sich
alle dazu verpflichtet haben, die Bürger, die sie doch gewählt und zum
Vollbringen guter Taten in den Kreis der 13 erhoben hatten, gescheit und
gerecht zu vertreten. Zeitsparender
soll es da schon gewesen sein, wenn von den 13 Personen 12 bestenfalls
nichts zu sagen hatten und einer für alle dachte, entschied und handelte.
Der, der so vorging, das soll der Führer der kleinen Gemeinschaft gewesen
sein und dieser soll schon seine Sachen voll im Blick und Griff gehabt
haben. Doch eines guten Tages, so erzählte man es sich im Dorfe, soll der
Führer aus irgendwelchen Gründen für eine lange Zeit ausgefallen sein,
was dazu geführt haben soll, dass 12 Leute die Arbeit von einst 13
Personen erledigt haben sollen. Provisorisch soll ein Ersatzführer die
kleine Truppe geleitet haben, dieser soll jedoch alle wieder zum selbständigen
Denken und verantwortungsvollen Handeln angeregt haben. Da soll es
selbstverständlich gewesen sein, dass nicht nur eine Person der
alleinbestimmende Kommandant ward, es sollen auch alle anderen fleißig
ihre Arbeit gut gemacht haben. Die Bürger des kleinen Ortes sollen sehr
zufrieden gewesen sein. So
soll aufgefallen sein, dass der fehlende Führer in der Zeit seiner
alleinigen Herrschaft den einen oder anderen Fehler gemacht haben soll,
der letztlich der Gemeinde viel Geld gekostet und die Entwicklung des
kleinen Ortes wenig voran gebracht haben soll. Die negativen Handlungen
sollen nach und nach bekannt geworden sein. Dabei sollen auch einige
Sachen aufgefallen sein, die einen Verstoß gegen das schon seinerzeit
bestehende Recht dargestellt haben sollen. Damit
nicht auch noch die weiteren 10 Tapferen über ihr Schweigen, ihr Untätigbleiben
und ihr Unterlassen unter die Räder der schon damals aktiven Justiz
gerieten, soll sich der Ersatzführer für die Sicherheit und zum Schutze
der nicht Liierten für seine Gemeinde an die Justiz gewandt haben. Der
Grund seines Handelns soll der gewesen sein, dass die 3 nicht Gradlinien
mit justiziellen Nachdruck wieder auf den Weg der Tugend zurückgeführt
werden und verursachte Schäden begleichen sollten. Der
lang abwesende Führer soll da ganz plötzlich wieder aufgetaucht sein und
das Kommando soll er sofort wieder übernommen haben. Seither soll der
Ersatzführer nicht mehr gebraucht, doch stattdessen von 7 der wieder aus
13 Personen bestandenen Gruppe gemieden worden sein. Doch das Räderwerk der angerufenen Justiz soll trotz alledem nicht stillgestanden haben. Ihr
Bürgerbote – 18. Ausgabe (Forstsetzung der Geschichte aus - Ausgabe 16)
- Entwurf
-- C2010 Siegfried Kümmels kleine Geschichten
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