Ihr Bürgerbote
– kleine
Geschichten von der Ostsee. Forstsetzung des Ihr Bürgerbote 16
Einige Bürger in der kleinen Gemeinde an der Ostsee
hörten von der Verteilung der Präsente durch den großen Meister und
sollen über die Art und Weise und über die möglichen Gründe für derartige
Geschenke etwas intensiver nachgedacht haben.
Diese sollen dann verschiedene Möglichkeiten
abgewogen haben und zu einem erklärbaren Ergebnis gekommen sein. Die
Handlungen sollen sie als eine spätere Nachbesserung für die vor vielen
Jahren an die nun Beschenkten zu gering gezahlten Erträge aus den Verkäufen
ihrer Grundstücke, die sie für das Entstehen neuen Wohnraums in der
Gemeinde über eine dubiose Vermittlung eines im Orte tätigen
Immobilienmaklers an wenig bewanderte und „klamme Baulöwen“ bis zum
Zeitpunkt von Geldeingängen ausgeliehen haben sollen, gewertet haben.
Die so Informierten sollen auch gewusst haben, dass bei dem direkten
Weiterverkauf der über den Makler vermittelten Grundstücke an zahlende
Dritte, damals die Teilung der Gelder auf der Grundlage eines
Verteilerschlüssels nach dem Motto „du ein, ich fünf“ erfolgt sein
soll. Auch soll es zu dieser Zeit hin und wieder verzwickte Geschäfte im
Verscherbeln von Grundstücken, höhere Werte zu kleinen Preisen, gegeben
haben und es sollen auch schon damals die gleichen Personen an den „vorzüglichen“
Geschehnissen beteiligt gewesen sein.
So
sollte der spezielle Freund des großen Meisters, nämlich der
Immobilienmakler im Ort und auch Mitbeschenkter eines neuen Gehweges mit
Beleuchtung, über die Verteilung der Geschenke eigentlich eine große
Summe Geld einsparen, denn dieser soll vor Jahren wegen dem Bau von neuen
Häusern auf einem Grundstück in der „Alten Strasse“ viele Meter des
Gehweges zerstört und nicht wieder hergestellt haben. Er soll damals aus
dem von ihm zerstörten Gehweg einfach eine große Rasenfläche gemacht
haben.
Mit der Zeit soll so in der kleinen Gemeinde an der
Ostsee ein neues und sehr spannendes Spiel entstanden sein, dass man das
Spiel „Unzufriedenheit“ genannt haben soll, nachdem bekannt wurde,
dass ein Bescheid von einer Behörde in das Haus der Beschenkten
„flattern“ sollte und durch den diese als Anlieger zur Zahlung eines
größeren Geldbetrages als Straßenausbaubeitrag aufgefordert werden
sollten.
Das Geschenk des großen Meisters soll dann als sehr
unseriös gewertet worden sein, da dieser die Beschenkten über den Inhalt
seines Geschenkkartons nicht informiert haben soll.
Der kleinen Gemeinde soll damals das Geschenk 100.000
Taler gekostet haben Als Anteil der Gemeinde sollen dann 30% als
pflichtiger Gemeindeanteil davon abgezogen worden sein, so dass rund
70.000 Taler unter den Beschenkten, nach Umlage aus der Straßenausbausatzung
gerecht aufgeteilt worden sein sollen.
Es soll den Einzelnen mit 4 bis 7.000 Talern eines zu
zahlenden Betrages getroffen haben.
Wer aber damals als Beschenkter die Gedanken hegte,
dass der große Meister für seine Handlungen und einst gemachter
Geschenke, derartige Umlagen aus seiner Tasche und um des guten Friedens
willen übernahm und bezahlte, der soll schon arg erschüttert und sehr
enttäuscht gewesen sein.
Ihr
Bürgerbote – 17. Ausgabe (Forstsetzung der Geschichte aus - Ausgabe 16)
- Entwurf
-- C2010 Siegfried Kümmels kleine Geschichten
"Die Orte der Handlung und alle handelnden
Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder
realen Personen und Ähnlichkeiten mit real existierenden Orten sind rein
zufällig".
zur
PDF klick hier
|