Ihr Bürgerbote
– kleine
Geschichten von der Ostsee.
Forstsetzung
des Ihr Bürgerbote 3
In
einer Gemeinde, die direkt an der Küste der wunderschönen Ostsee gelegen
war, bemühte sich eine und noch im Lehramt tätige Dame, ein von ihr
erworbenes und durch das Land erheblich gefördertes Grundstück, gelegen
in dieser Gemeinde in einem Gewerbegebiet, nach ihren wohl persönlichen
Ansichten und entgegen der vertraglichen Verpflichtungen zu verwenden. Eigentlich
sollte, so war es vertraglich vereinbart, auf dem von ihr erworbenen
Grundstück ein Betriebsgebäude gebaut werden, es sollte der Betrieb hier
angesiedelt sein und es sollte der Betriebinhaber in das neu gebaute Gebäude
eingezogen sein. Wie
das schon damals in Geschäften mit Immobilein so lief, musste sie jedoch
schon einmal gehört haben. Billig einkaufen, teuer verkaufen und mögliche
Gewinne einstreichen, das bringe Geld und Geld befriedigte nun einmal den
Menschen. Die
Wohngemeinde mischte sich natürlich nicht in das Geschehen ein, denn die
Dame, die nun angefangen hatte das große Grundstück in mehrere Einzelstücke
zu teilen, um diese nach und nach so wie ein Immobilienmakler zu
verkaufen, war ja die Ehefrau des in der Gemeinde schon so „hohen
Tieres“ zu Einkaufszeiten des Grundstücks und später, also zu der Zeit
weiterer Teilverkäufe, sogar die Ehefrau des vom „hohen Tier“ zum Bürgermeister
aufgestiegenen Ehemanns. Das
damalige Baugesetz regelte die Bebauung und die Nutzung der Grundstücke
klar, doch für sie, die „Erkorenen“, schien das gesetzliche Regelwerk
nur eine belanglose Floskel zu sein. Wer
aber im Ort gegen den Klüngel etwas sagte, der wurde sofort angegangen
und in die Ecke der Lügner und Verbreiter von Unwahrheiten gestellt. Ein
untätiger und nicht nur zugunsten für seine Ehefrau arbeitender Bürgermeister
führte in solchen Fällen rigoros das Szenario an. Die
„Macher“ aber waren auf dem Weg zum Ziel des großen Geldes noch längst
nicht angekommen. Ihr
Bürgerbote – 3. Ausgabe – Entwurf
-- C2010 Siegfried Kümmels kleine Geschichten
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